Ein relativ einfach zu startendes Online-PR Instrument ist die Einrichtung eines Blogs. Auch wenn es weltweit heute über 100 Millionen aktive Blogs gibt und täglich 160.000 neue Blogs gestartet werden, können Sie sich mit einem Blog in Ihrem ganz speziellen Wissensgebiet nach wie vor einen Namen machen. Das funktioniert für Unternehmen und natürlich auch für Privatpersonen.

Zunächst müssen Sie ein Thema finden, in dem Sie sich gut auskennen oder in dem Ihre Firma gute Kenntnisse aufweisen kann. Es sollte ein Thema sein, das nicht nach dem dritten Beitrag bereits so erschöpfend behandelt wurde, dass Ihnen nichts mehr einfällt. Das Thema darf ruhig ein Nischenthema sein, denn in der Nische lebt es sich bisweilen besser, als in Bereichen, wo die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit durch eine Vielzahl von Blogs und Internetseiten besonders hoch ist.

Hier kann es durchaus sinnvoll sein, vor dem Start des eigenen Blogs ein paar Stunden zu investieren und sich am Markt, also im Netz, umzusehen. Überprüfen Sie, was von wem wie geschrieben wird und schauen Sie auch auf die Reaktionen der Leser. Das Design der überprüften Blogs sehe ich selbst als relativ unwichtig an – zumindest im ersten Schritt sollte man sich davon nicht zu sehr ablenken lassen.

Sinnvoll ist es aber auf jeden Fall, auch bei Google nachzusehen und einige Schlüsselworte zu überprüfen, die für Ihr geplantes Blog stehen. Hier können Sie über Google Tools auch überprüfen, wie oft im Internet nach bestimmten Begriffen gesucht wurde und wieviel Suchergebnisse es zu dem Wort gibt. Da das hier kein Artikel ist, in dem es darum gehen soll, wie man mit Blogs möglichst schnell richtig viel Geld verdient, lasse ich die üblichen Tipps im Zusammenhang mit dem Geldverdienen jetzt weg und konzentriere mich auf  das Wesentliche.

Nicht so schnell aufgeben…

Das besteht nämlich darin, dass Sie sich darüber im Klaren sein müssen, dass ein Blog Arbeit bedeutet und damit auch Zeitaufwand. Der große Vorteil, den das Blog hat, kann es nur ausspielen, wenn es regelmäßig gepflegt, also mit neuen Beiträgen versehen wird. Der große Vorteil des Blogs ist seine Bevorzugung gegenüber statischen Seiten in der Anzeige der Suchergebnisse zu einem Begriff. Dieser Vorteil gilt aber nur, wenn das Blog regelmäßig um neue Beiträge wächst. Ein „verlassenes“ Blog rutscht im Wochenrythmus in den Suchergebnissen runter, wird also in den kaum noch wahrgenommenen Bereich der Suchergebnislisten verschoben.

Also: Wenn Sie ein Blog starten, dann sorgen Sie dafür, das regelmäßig neue Inhalte reinkommen. So bleibt Ihr Blog aktuell und wird von Google als wichtiges Blog wahrgenommen. Die meisten Blogger, so nennt man die Betreiber des Blogs, geben nach ein paar Wochen auf, weil sie ihrer Meinung nach nicht genug Leser haben, oder weil ihr Blog zwar Zeit frisst, aber keine Einnahmen generiert. Lassen Sie sich davon nicht anstecken. Die erfolgreichen Blogger haben monatelang, teilweise jahrelang gearbeitet, bis ihre Blogs so gewichtig waren, dass sie nun hunderttausend Besucher und mehr im Monat anziehen.

Es braucht also Zeit, bis Ihr Einsatz belohnt wird.

Das Blog als PR- und Marketing-Instrument

Während viele Leute noch glauben, dass ein Blog ein Spleen eines mitteilungsbedürftigen Menschen sei, nutzen andere das Instrument des Blogs, um sich in ihrem Bereich einen Namen zu machen. Defacto ist Blogging ein PR- und Marketing-Tool. Durch das Internet erreichen Sie eine weitaus größere Zielgruppe, als Sie dies durch Zeitungswerbung oder direkte persönliche Ansprache schaffen können. Menschen, denen Sie nie im realen Leben begegnet wären, lesen Ihre Beiträge. So wie Sie gerade meinen Beitrag lesen!

Es gibt da draußen Kunden und Interessenten für jedes Produkt und jede Dienstleistung. Nur mit dem Unterschied, dass diese Menschen zu Ihnen kommen, wenn sie Sie online finden. Das Internet ist ja bekanntlich ein Netz, wo es auch darauf ankommt, dass Sie möglichst oft verknüpft sind. Wenn also jemand einen Ihrer Blogbeiträge verlinkt, weil er oder sie die Information interessant findet, werden Sie schon etwas leichter gefunden. Machen das hunderte oder gar tausende Ihrer Leser, kommt man um Ihre Aussagen und Texte kaum noch herum.

Wenn Sie es schaffen, in Ihrer Nische bekannt und akzeptiert zu werden, wenn Sie Meinungen bilden, dann wird man Sie suchen. Das ist dann die Umkehrung des traditionellen Marketing-Prozesses, wo Sie ja bisher die Kunden suchen mussten. Bisher war es doch so, dass Unternehmen, die ihr Produkt bewerben, Sie irgendwie nbei etwas unterbrechen mussten, um sich in Ihre Aufmerksamkeit zu schleichen. Denken Sie mal an Fernsehwerbung – da wird der spannende Film unterbrochen, damit Ihnen Unternehmen sagen können: Kauf mein Produkt! Beim Bloggen ist es anders: da kommt der Kunde freiwillig und aus eigenem Antrieb auf Ihre Seite – ist das nicht ein komplett anderer Ansatz?

Mit dem Blog einen Namen machen

Um sich im Web einen Namen zu machen, braucht es nicht viel. Es würde sogar mit dem von WordPress mitgelieferten Standard-Layout gehen. Es kommt auf die Inhalte an und ob man dem Leser einen Mehrwert liefert. Sie lesen diesen Artikel, weil Sie daraus etwas lernen möchten. Möglicherweise überlegen Sie schon länger, ob ein Blog sinnvoll ist, oder Sie haben gerade erst die Idee gehabt, ein eigenes Blog zu starten und wollen sich etwas in die Thematik einlesen. Dieser Artikel ist für alle die gedacht, die sich überlegen, wie sie sich online besser präsentieren können.

Es geht also beim Bloggen nicht vordergründig darum, Geld zu verdienen. Ein neues Blog, dass mit Werbung vollgeknallt ist, schreckt eher ab. Helmut Markwort hat in der Focus Werbung jahrelang gesagt: „Und immer an den Leser denken.“ Das trifft für Ihr Blog auch zu. Lieber etwas zu viel erklären und weniger Fachbegriffe nutzen und dadurch mehr Menschen mitnehmen. Sie erreichen nicht mehr, wenn Sie zu profund, wissenschaftlich korrekt und dadurch eventuell in der Fachsprache schreiben. Denken Sie auch an den normalen Menschen, der sich nicht den ganzen Tag mit Ihrer Thematik beschäftigt.

Wenn Ihr Blog interessant ist, wenn Sie etwas zu sagen haben, werden aus Zufallslesern und Einmalbesuchern treue Stammleser. Hier bringen Blogs durch die RSS-Technologie weitere Vorteile. Ich kann ein Blog abonnieren und bekomme so jeden neuen Beitrag in mein Mail-Postfach geliefert. So werde ich zum Stammleser und fange auch irgendwann mal an, einen Kommentar zu hinterlassen, oder rufe an, wenn ich eine Frage habe.  Machen sie es Ihren Lesern leicht, sie zu erreichen, gerade wenn Sie Dienstleistungen anbieten.

Wenn Kommentare eingehen, reagieren sie. Mit einem Kommentar zeigt ein Leser besonders tiefes Interesse und das sollte belohnt werden. Einer meiner Leser auf dem Blog Hausbauuunternehmen.info hatte heute eine Frage, er hat in 30 Minuten seine Antwort gehabt. Das ist wichtig, denn dadurch zeigen Sie, dass Sie Ihre Leser ernst nehmen.

Wenn Sie interessante und hilfreiche Beiträge schreiben, werden auch andere Blogs auf Sie verlinken. Man wird ihren Artikel kurz ansprechen und dann einen Link auf Ihren Artikel setzen. Das passiert insbesondere dann, wenn Sie Ihren Lesern etwas bieten, was es sonst so nicht gibt. Mithilfe dieser Trackbacks wird Ihr Blog wichtiger und damit wird auch Ihre Firma wichtiger und Sie können Ihre Dienstleistungen oder Produkte leichter verkaufen. Jetzt mag man mich für einen solchen Satz steinigen wollen, aber es ist wie es ist.

Wichtig ist, dass Sie selbst daran interessiert sein müssen, einen Blog zu betreiben. Das mal jemanden mitmachen zu lassen, hat wenig Sinn, da solche Projekte dann ziemlich schnell scheitern. Es kann sinnvoll sein, eine Agentur für das Bloggen einzusetzen. Hier muss man aber ganz genau aufpassen. Es bringt nämlich nichts, wenn man dem Agentur-Mitarbeiter erst das Fach-abc beibringen muss. Hat der bloggende Agentur-Mitarbeiter keinen Enthusiasmus, hat es keinen Sinn. Und falsch wäre es auch, wenn man – wie bereits mehrfach geschehen, ein so genanntes Fan-Blog machen lässt, dass sich dann hinterher irgendwann als Auftragsarbeit entpuppt.

Ein Blog muss authentisch sein und nicht nur authentisch rüberkommen.

Ich werde in den nächsten Wochen noch weitere Artikel zum Thema schreiben, wenn Sie weiter am Thema interessiert sind, nutzen Sie einfach meinen RSS-Feed, der Sie über neue Artikel informieren wird. Und schreiben Sie mir, wenn Sie Fragen oder Anregungen haben.

Von Markus Burgdorf

Markus Burgdorf beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Online-PR und ist Verfasser zahlreicher Fachartikel zum Thema Veränderungen in der Öffentlichkeitsarbeit. Nach langjähriger Leitung der Öffentlichkeitsarbeit in Unternehmen ist Burgdorf seit 2004 selbstständig und Geschäftsführer von zwei Agenturen.

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